DSL steht für die englische Bezeichnung Digital Subscriber Line. Dieses Datenübertragungsverfahren ermöglicht es Haushalten und Unternehmen, Daten in sehr hohen Übertragungsraten von derzeit bis zu 50.000 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) zu senden und zu empfangen. Das ist im Vergleich zur Datenübertragung über Modem und ISDN eine bedeutende Geschwindigkeitsverbesserung.
Dank DSL stehen völlig neue Anwendungsbereiche zur Verfügung. Neben dem herkömmlichen Surfen im Internet ist es möglich, sehr große Datenmengen in sehr kurzer Zeit herunter zu laden, online Musik zu hören, zu spielen oder Filme anzusehen.
Die grundlegende Funktionsweise
Die DSL-Leitung wird nur zwischen Teilnehmer und Vermittlungsstelle aufgebaut. Dabei werden andere Frequenzbereiche als für das Telefonsignal genutzt, was die hohe Geschwindigkeit möglich macht. Aus diesem Grund ist neben dem DSL-Betrieb auch das analoge Telefon oder das Faxgerät nutzbar; der Internetzugang ist – wie bei einer Standleitung – stets verfügbar.
Über die Telefonleitung wird das analoge DSL-Signal vom DSL-Modem des Teilnehmers zur Vermittlungsstelle übertragen. Dort wandelt der so genannte DSL-Multiplexer das analoge in ein digitales (bzw. in Gegenrichtung ein digitales in ein analoges) Signal um. Über eine breitbandige Glasfaserverbindung wird dieses digitale Signal anschließend vom DSL-Multiplexer über einen Konzentrator und schließlich in den Backbone, den verbindenden Kernbereich eines Datennetzes, übertragen.
Die Backbone-Anbindung verfügt über eine sehr hohe Kapazität, durch die die Anschlussleitung des Teilnehmers besser ausgenutzt wird, da die Daten nicht mehr über das Telefonnetz übertragen werden müssen.
Der Anschluss
An der Telefonleitung ist in der Regel keine Änderung notwendig. Die meisten DSL-Verfahren nutzen auf der vorhandenen Kupfer-Doppeladerleitung des Telefonnetzes ein Frequenzband oberhalb des ISDN-Bereichs. Damit ist das Anbringen einer neuen Telefonbuchse oder das Verlegen neuer Leitungen überflüssig.
Um DSL nutzen zu können, sind spezielle Geräte nötig. Ein Splitter zerlegt die gemischten Signale von Telefon- und Internetanschluss, also Sprach- und Hochfrequenz, in deren Bestandteile und fügt diese auch wieder zusammen. Ein Router stellt die Verbindung zum Netzwerk her. Ein externes oder internes DSL-Modem wird mit dem Computer verbunden. Heute ist die Installation dieser Geräte in wenigen Minuten problemlos zu leisten.
Die Verbreitung
Die Verbreitung von DSL steigt rapide an. Ende 2006 haben laut Bundesnetzagentur 14,7 Millionen Bundesbürger über einen DSL-Anschluss, 4 Millionen mehr als noch im Vorjahr.
Die Deutschland bislang weitverbreitetsten Anschlüsse sind solche mit Übertragungsraten zwischen 2.000 und 6.000 kbit/s. Diese Geschwindigkeiten genügen völlig, um sich schnell im Internet zu bewegen oder große Dateien zu downloaden. Allerdings steigt durch günstige Update-Angebote vieler Anbieter die Beliebtheit der noch schnelleren 16.000 kbit/s-Anschlüsse. Selbst 24.000 kbit/s-Verbindungen sind inzwischen keine Seltenheit mehr.